
In diesem Jahr jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal. Dies nahmen wir an der Montessori FOS nicht nur im Geschichtsunterricht zum Anlass für eine vertiefte Auseinandersetzung mit dieser Zeit, sondern setzten auch ein ganz konkretes Zeichen: Die 11. Klasse pflanzte diese Woche auf dem Schulgelände einen Korbinianapfel – eine Sorte, die eine außergewöhnliche Geschichte erzählt.
Wir befassten uns im Unterricht mit Pfarrer Korbinian Aigner (1885–1966), einem Mann, der mutig gegen das NS-Regime Stellung bezog. Dies führte zu seiner Verhaftung und schließlich zur Einweisung in das Konzentrationslager Dachau.
Dort musste Aigner auf der sogenannten „Kräuterplantage“ Zwangsarbeit leisten. Auf einem schmalen Grünstreifen zwischen den Baracken – unbemerkt von den Wachen – begann er, Apfelkerne einzupflanzen. Als Pomologe (Apfelkundler) züchtete er auf diese Weise im Verborgenen mehrere Apfelsorten. Nur eine davon, die Sorte „KZ-3“, konnte er aus dem Lager herausschmuggeln und erhalten. Diese Sorte ist heute als Korbinianapfel bekannt.
Wir setzten diesen besonderen Baum an unserer Schule als Zeichen gegen das Vergessen und für Zivilcourage. Ein ganz herzlicher Dank gilt Gartenpfleger Tobias Rein, der uns mit seinem Fachwissen begleitete. Ein ebenso großes Dankeschön geht an den Montessori-Förderverein, der die Kosten für den Baum und das Namensschild übernommen hat.
Der Apfelbaum soll nicht nur an Korbinian Aigner und sein mutiges Handeln erinnern, sondern auch daran, wie wichtig es ist, sich auch im Kleinen für das Richtige einzusetzen.
Felicitas Söhner und die 11. Klasse der Montessori FOS Wertingen