Junge Produzent:innen treffen junge Verbraucher:innen
Die 12. Klasse der Montessori-FOS machte sich heute auf um die Schüler:innen im Landwirtschaftsamt, die gerade im Schulungsprozess zur Meisterprüfung stehen, zu treffen. Junge Landwirt:innen stellten den FOS-Schüler:innen ihren Betrieb vor, ihre Produktionsweise und dabei auch die Probleme, die sie täglich bewältigen. Die Themen reichten dabei z.B. von Direktvermarktung, regionalem Sojaanbau, modernster (Roboter)Technik in der Landwirtschaft, Lupinenanbau, Direktsaat bis zu Bio-Landwirtschaft, Haltung von Hennen und Milchviehhaltung. Die jungen Expert:innen erklärten, wie wichtig für sie die globale Zusammenarbeit ist in Bezug auf die Auflagen und die Preise. Sie legten auch offen, was sie wirklich bewegt – „Ich möchte, dass es meinen Tieren gut geht“, so ein junger Schüler der Landwirtschaftsschule. Die FOS-Schüler:innen erfuhren hier direkt vom Alltag der Produktion von Nahrung, die sie selbst täglich zu sich nehmen und bisher wenig von den Hintergründen dazu mitbekommen. In der Abschlussrunde stellten sie fest, dass sie nun mehr Bewusstsein für ihr Essen entwickelten und dass der technische Fortschritt in der Landwirtschaft für sie neu und spannend ist. Eine Schülerin stellte fest, dass sie sich nach den Gesprächen jetzt bewusst entscheiden kann, was sie konsumiert. Die Klasse war dankbar dafür einen tieferen Einblick in die Arbeit der Landwirt:innen bekommen zu haben. Diese fanden selbst klare Worte in der Runde: „Wir sind voneinander abhängig, Produzenten und Verbraucher. Wir wünschen uns Respekt und Wertschätzung für unsere Arbeit und dass ihr euch auch in unsere Produzentenrolle mit dem Preisdruck hineinversetzt.“ Die Schüler:innen der Landwirtschaftsschule äußerten auch, dass sie die Kommunikation mit den Verbraucher:innen sehr befürworten, dass sie auch von den Verbrauchern befragt werden möchten, dass sie ein direktes Gespräch statt Mediengerüchten wollen und ein realistisches Bild von Landwirtschaft weitergeben möchten. „Wir produzieren, was nachgefragt wird“ – auch die Aufforderung zu einem respektvollen Umgang mit Lebensmitteln und die Abkehr von Billigprodukten aus dem Ausland kamen zur Sprache. „Hinterfragt und tragt diese Info von heute weiter“, so die jungen Produzent:innen. Auch ihnen wurde im Gespräch bewusst, wie weit sie und die Verbraucher:innen eigentlich voneinander entfernt sind. Der Wunsch nach mehr Austausch, vor allem unter jungen Menschen, wurde laut. Was ist für Deine Existenz wichtig in der Produktion von Nahrung? Wozu bin ich bereit als Konsument:in, wenn ich um Deine Arbeit weiß?